Eine Theorie, dessen Ursprung ich nicht mehr nachvollziehen kann, besagt, dass jeder von uns eine nackte Nachbarin hat. Und wenn du keine hast, dann herzlichen Glückwunsch! Du bist die nackte Nachbarin. Nun – sehr erfreut – ich bin es ebenfalls. Ich bin darüber hinaus auch die Art nackter Nachbarin, die noch nicht einmal Vorhänge aufhängt. Meine Nachbarn hassen mich.
Eine nackte Nachbarin kann nichts aufhalten
Naja ich hab keine Ahnung, ob sie mich hassen, oder nicht. Fest steht jedenfalls, dass sie mich sehen. Nicht regelmäßig, denn ich bin flink. Nur hin und wieder mal. Ist mir das unangenehm? So semi. Mache ich was dagegen? Absolutely fucking not. Ich laufe durch meine Wohnung, wie die Göttinnen mich schufen, und mich kann davon nichts abhalten. Was glaubt ihr denn, wie ich sonst Nachrichten schreibe? Angezogen etwa?
Warum ich das mache, sei dahin gestellt. Ich kann es mir selbst nicht so richtig erklären. Dass mich andere Menschen nackt sehen, macht mich keinesfalls geil oder so etwas in der Art. Viel eher mag ich es nicht, zu Hause Kleidung zu tragen. Also muss ich wohl für den Rest meines Lebens damit klarkommen, die nackte Nachbarin zu sein.
Nacktheit nur platonischer Natur…
Vor Leuten aus Mannheim, Frankfurt und all den anderen Städten, in denen ich gelebt habe, entschuldige ich mich aufrichtig nicht dafür, dass sie das mit ansehen mussten. Euer Pech, Leute. Ich wünschte, ich hätte eine nackte Nachbarin – oder einen Nachbarn. Auf die Frage, die nun bei einzelnen Personen aufkommen könnte, ob ich schon mal die nackte Nachbarin mit Herrenbesuch war, muss ich passen. Meine Nacktheit ist rein platonischer Natur.
Überhaupt verbinde ich das Nacktsein bei mir zu Hause mit Alleinsein. Vor meinem Partner würde ich nicht so gerne nackt durch die Wohnung laufen. Irgendwie bereitet mir allein der Gedanke schon Unbehagen. Kennt jemand dieses Dilemma?
Foto von Christian GAFENESCH auf Unsplash
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